- Single
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1Sin|gle ['zɪŋl̩], die; -, -[s]:1. gesondert veröffentlichter Einzeltitel eines Musikalbums:hast du schon die neue Single von »Silbermond« gehört?2. kleine Schallplatte mit nur je einer einzigen kürzeren Aufnahme auf Vorder- und Rückseite:seine neueste Single gefällt mir nicht.Syn.: ↑ Schallplatte.Zus.: Maxisingle.2Sin|gle ['zɪŋl̩], der; -[s], -s:Person, die allein, ohne feste Bindung an eine Partnerin, einen Partner lebt:er, sie ist ein Single; das Leben eines Singles führen.* * *
Sin|gleauch: Sing|le 〈[sı̣ŋgəl]〉
I 〈n. 15〉1. 〈Sp.〉1.1 〈Tennis〉 Einzelspiel (zwischen zwei Spielern)1.2 〈Golf〉 Zweierspiel (Loch- od. Zählspiel)2. Einzelstück (einer Sammlung)II 〈f. 10〉 kleine Schallplatte mit nur je einem Titel auf der Vorder- u. RückseiteIII 〈f. 10 oder m. 6〉 allein, ohne Bindung an einen Partner lebende Person ● er, sie lebt als \Single[engl., „einzeln, einzig, Einzelstück“, zu lat. singulus „einzeln“]* * *
sịn|g|le ['sɪŋl̩ ] <Adj.>:unverheiratet:die meisten Mitglieder sind jung und s.* * *
ISingle1) der, -(s)/-s, allgemein: jemand, der ohne feste Bindung an einen Partner lebt. Der Begriff kam in den 1970er-Jahren in den USA auf und fand zum Ende des Jahrzehnts auch in den deutschen Sprachgebrauch Eingang. Gemeint war zunächst v. a. jene Gruppe der großstädtischen, gut ausgebildeten und vornehmlich am beruflichen Erfolg orientierten 25- bis 40-jährigen Singles, für die in den 1980er-Jahren der Begriff Yuppies geprägt wurde. Seither ist der Begriff des Single immer wieder neu definiert worden. In populärwissenschaftlichen Darstellungen wird er häufig synonym für den statistischen Begriff »Einpersonenhaushalt« gebraucht. Dabei bleibt allerdings unberücksichtigt, ob diese Lebensform von den in Einpersonenhaushalten lebenden Personen frei gewählt und gewünscht ist, ob sie sich in ihrem Lebenslauf verstetigt hat oder nicht, welchen Familienstand diese Personen haben, ob sie wirtschaftlich eigenständig sind, eine feste Partnerschaft unterhalten, Kinder außer Haus haben oder nicht. In den Sozialwissenschaften hat sich daher eine engere Definition durchgesetzt, die (methodisch bedingt) allerdings auch nicht die differenzierenden Merkmale der Singles abbilden kann. Nach ihr werden als Single alle Menschen bezeichnet, die allein in einem Haushalt leben und zwischen 25 und 55 Jahre alt sind (Stefan Hradil, Ronald Bachmann, H. Opaschowski). Alleinerziehende sind ihr zufolge nicht den Singles im engeren Sinn zuzurechnen, wenngleich ihre Lebenssituation Berührungspunkte (zum Teil auch Gemeinsamkeiten) mit derjenigen der Singles aufweist.Waren in Deutschland um 1900 etwa 6-8 % aller Haushalte Einpersonenhaushalte, so betrug ihr Anteil Anfang der 1990er-Jahre rd. 35 % und ist mittlerweile in einigen Großstädten der alten Bundesländer auf über 50 % angewachsen. Die in den westlichen Industrieländern insgesamt in den letzten Jahrzehnten unvermindert anhaltende starke Zunahme der Zahl der Alleinlebenden hat ihren Grund besonders in folgenden Entwicklungen: dem gewachsenen Wohlstand weiter Bevölkerungsteile, ständig zunehmenden (arbeitsmarktbedingten) Mobilitätszwängen, aber auch wachsenden Möglichkeiten räumlicher und sozialer Mobilität, steigenden Scheidungsraten, der längeren Lebensdauer der Menschen (und damit der längeren Zeit des Überlebens eines Ehepartners) sowie der Auflösung von Familienbindungen (insbesondere der Mehrgenerationenfamilie). Besonders großen Anteil am starken Anstieg der Alleinlebenden haben die 25- bis 45-Jährigen (darunter besonders jüngere Frauen). Der Anteil der Männer an den Singles insgesamt war 1992 in Deutschland mit 58 % etwas höher als der der Frauen.Singles haben eine bessere Schul- und Berufsausbildung als die gleichaltrige verheiratete Bevölkerung. Dabei wirkt sich besonders die höhere Bildung der Singlefrauen im Vergleich zu verheirateten Frauen aus. Überdurchschnittlich häufig sind Singles daher als qualifizierte und leitende Angestellte tätig. Allerdings ist auch der Anteil der Arbeitslosen unter den Singles größer als in der GesamtbevölkerungDer Anteil der »freiwilligen« und der »unfreiwilligen« Singles dürfte etwa gleich groß sein, verlässliche Zahlen gibt es jedoch nicht. Der Typus des »freiwilligen Single« ist für die Sozialwissenschaft deshalb besonders interessant, weil er stärker eine Avantgarde, »eine neue Lebensform repräsentiert« (Sibylle Meyer/Eva Schulze). Diese, auch Langzeit- oder überzeugte Singles genannten, leben ganz bewusst allein und sind mit ihrer Lebenssituation in der Regel zufrieden. Während Singlemänner oft die traditionelle Rolle des »Ernährers der Familie« ablehnen, sind Singlefrauen nicht bereit, die Rolle der Hausfrau und Mutter zu übernehmen, zumal wenn sie über einen qualifizierten Berufsabschluss verfügen. Die (traditionelle) Partnerschaft wird von ihnen in der Regel als dem beruflichen Fortkommen im Wege stehend angesehen. Weitere Gründe, keine Partnerschaft einzugehen, können eine stark introvertierte Persönlichkeitsstruktur, die Unwilligkeit beziehungsweise Unfähigkeit sich zu binden, aber auch die positiven Erfahrungen eines Lebens als Single sein. Dagegen stellt das Leben als Single für die »unfreiwilligen Singles«, die sich selbst oft als »Alleinstehende« bezeichnen, eine Lebensform dar, mit der sie sich eher schwer arrangieren können.Bedürfnisse nach emotionaler Wärme und sexueller Nähe befriedigen Singles oft in so genannten »Swinging-S.-Affären« oder kurzzeitigen Beziehungen. Auch »Living apart together« (Singlepaare, bei denen jeder einen separaten Haushalt führt) ist eine typische Lebensform, die dem Spannungsverhältnis der Sehnsucht nach Geborgenheit und der Angst, die eigene Unabhängigkeit aufzugeben, gerecht zu werden versucht. Singles haben - im Gegensatz zu in Familien lebenden Menschen - meist einen größeren Freundeskreis, der nicht nur zur Ausübung der zahlreichen Freizeitaktivitäten, sondern auch als soziales Netz für sie bedeutsam ist. Im Falle existenzieller Probleme (schwere Krankheit, finanzielle Probleme) greifen jedoch auch Singles auf Verwandtschaftsnetze zurück. Im Alter und bei Pflegebedürftigkeit sind Singles häufiger als andere Menschen auf die Hilfe der Gesellschaft angewiesen, da ihre sozialen Netze für (oft lang andauernde) Pflege nicht zur Verfügung stehen.Bei 45- bis 54-jährigen Singles ist die Sterblichkeit etwa doppelt so hoch wie bei den verheirateten Gleichaltrigen (als Gründe werden - v. a. bei Männern - nachlässige Ernährung oder hoher Alkoholkonsum angegeben). Die Selbsttötungsrate bei 70- bis 80-jährigen allein lebenden Männern ist sogar drei- bis fünfmal so hoch wie in der übrigen Bevölkerung, sie leiden in stärkerem Maße unter Einsamkeit als allein stehende ältere Frauen.Die Haltung der Gesellschaft zu den Singles ist ambivalent: Zwar werden Singles oft als Egoisten betrachtet, die den Generationenvertrag gefährden, weil sie ihren Beitrag zur gesellschaftlichen Reproduktion verweigern, dabei wird jedoch nicht berücksichtigt, dass Singles aufgrund ihres oft überdurchschnittlichen Einkommens und der damit verbundenen Einstufung im Steuersystem hohe Abgaben an die öffentlichen Kassen leisten. Weiterhin ist ihr Konsumpotenzial erheblich: Singles pflegen häufig einen aufwendigeren Lebensstil (z. B. große Innenstadtwohnungen, teure Freizeitaktivitäten, häufiger Gaststättenbesuch, Kauf von Dienstleistungen, die sonst in der Familie erbracht werden). Hiervon profitiert die Wirtschaft in starkem Maße, wofür u. a. die permanente Präsenz der Singles in der Werbung ein Beleg ist.Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:Familie · Individualisierung · Lebensform · Lebensstil · Mobilität · WertewandelR. Bachmann: S. (1992);Sibylle Meyer u. Eva Schulze: Balancen des Glücks. Neue Lebensformen: Paare ohne Trauschein, Alleinerziehende u. S. (21992);S. Hradil: Die »S.-Gesellschaft« (1995);H. W. Opaschowski: Lebens- u. Freizeitsituation von S. u. Alleinlebenden, in: H. W. Opaschowski: Einf. in die Freizeitwiss. (31997).3) die, -/-s, Unterhaltungselektronik: kleine Schallplatte mit nur je einem Titel auf Vorder- und Rückseite.IISingle,umgangssprachliche Bezeichnung für jemanden, der - mit oder ohne Partnerschaft - allein in einem eigenständigen Haushalt lebt (manchmal auch in Wohngemeinschaften). Das Wort Single kommt aus dem Englischen und bedeutet einzeln. Das Singledasein kann frei gewählt oder aus den verschiedensten Gründen unfreiwillig, sozusagen aufgezwungen sein. Singlehaushalte haben in den letzten Jahren stark zugenommen.Siehe auch: Ehelosigkeit.IIISingle[englisch/amerikanisch, 'sɪȖgl], Ende der Vierzigerjahre von der amerikanischen Schallplattenfirma RCA Victor (Musikindustrie) eingeführtes Schallplattenformat auf der Basis des damals neu entwickelten bruchsicheren und rauscharmen Kunststoffs Vinyl mit einem 17-cm-Durchmesser und einer Abspielgeschwindigkeit von 45 Umdrehungen pro Minute, was einer Spieldauer von etwa drei Minuten je Seite entsprach. Um die eingesetzte Pressmasse auf ein Minimum zu reduzieren, war das nicht benötigte Mittelstück der Platte in der Regel ausgespart, sodass es zum Abspielen eines Zentrierstücks bedurfte. Angesichts ihrer kurzen Spieldauer enthielt sie auf jeder Seite nur einen Titel, daher auch die Bezeichnung.Die Einführung dieses Formats bedeutete eine regelrechte Revolutionierung des Musikgeschäfts, denn der niedrige Preis ließ die Single zu einem direkten Medium des Massenkonsums von Musik werden, was den Verkauf von Notendrucken (Sheet-Music) und damit das traditionelle Verlagsgeschäft mit populärer Musik (Tin Pan Alley) endgültig in den Hintergrund drängte. Ihre begrenzte Spieldauer brachte freilich gleichzeitig auch eine Standardisierung der Songs auf das Single-Format, d. h. maximal 3 1/2 Minuten Länge, mit sich. Der Siegeszug der Single war verbunden mit der Durchsetzung des Rock 'n' Roll in den USA, der zur ersten massenhaft auf Schallplatte vertriebenen Musik wurde. Bis dahin waren mit Ausnahme der den eher exklusiven Käuferschichten vorbehaltenen klassischen Musik die Schallplatten hauptsächlich an die Aufsteller von Musikautomaten (Music-Box) gegangen. In der Folge wurde der Verkauf von Singles zum wichtigsten Gradmesser für das kommerzielle, unterschwellig damit oft auch für das künstlerische, Potenzial eines Musikers. Das Verhältnis von Vorder-(A-)und Rück-(B-)seite der Single war entsprechend der kommerziellen Logik des Musikgeschäfts graduell noch einmal abgestuft, da nur eine Seite, die A-Seite, ein wirklicher Hit zu sein brauchte, um die Platte optimal zu verkaufen. Es galt also, solche Kombinationen herauszufinden, bei denen ein Song mit hoher Verkaufswahrscheinlichkeit auf der A-Seite stets einen schwächeren auf der B-Seite mit sich ziehen konnte, um nicht etwa durch die Verbindung zweier Titel mit hoher Verkaufsträchtigkeit auf einer Schallplatte kommerzielles Potenzial zu vergeuden. Die Langspielplatten (LP) waren demgegenüber zunächst nichts anderes als eine nachträgliche Kompilation der Single-Hits eines Interpreten. Erst in der Rockmusik kehrte sich dieses Verhältnis allmählich um, und es wurde in der zweiten Hälfte der Sechzigerjahre dann die Langspielplatte zum Ausgangspunkt, aus der die Singles nur noch Auskopplungen darstellten, um die LP-Verkäufe zu stimulieren. Dabei können für die Single-Auskopplungen auch neue Versionen der Titel produziert werden, um sie der Spieldauer dieses Formats anzupassen. Gegen Ende der Siebzigerjahre, ausgelöst durch den Punkrock, vollzog sich jedoch ein zeitweiliger Wandel innerhalb der Rockmusik im Verhältnis zum Single-Format. Einer neuen Generation junger Musiker und Gruppen wurden sie wieder zum adäquaten Medium, was einen ausgesprochenen Kult der Single zur Folge hatte. Im Zusammenhang damit erschienen auch sehr ausgefallene Single-Formate auf dem Markt, Maxi-Singles, bei denen die Abspielgeschwindigkeit von 45 Umdrehungen pro Minute beibehalten bleibt, deren Durchmesser aber wie bei einer Langspielplatte auf 30 cm (12-inch-Singles) vergrößert ist. Die erste Single in diesem Format wurde allerdings schon 1976 von den SalSoul Record Corp. (New York) herausgebracht, mit »Ten Percent« der Gruppe Double Exposure. Vor allem für Dancemix-Versionen und die verschiedenen Discokreationen (Hip-Hop, Housemusic, Go-Go Music, New Jazz) hat sich diese Form der Single vereinzelt gehalten, inzwischen zumeist als CD-Single (Compact Disc).Siehe auch: Schallplatte.* * *
1Sin|gle ['sɪŋl̩], das; -[s], -[s] [engl. single, eigtl. = einzeln(e) < altfrz. sengle < lat. singulus, ↑singulär]: 1. (Badminton, Tennis) Einzelspiel (zwischen zwei Spielern): Sie liegt im zweiten S. klar in Führung. 2. (Golf) Zweierspiel.————————2Sịn|gle, die; -, -s: kleine Schallplatte mit nur je einem ↑Titel (2 b) auf Vorder- u. Rückseite: Seine neue S. ... kam ... in alle Hitparaden (Freizeitmagazin 10, 1978, 6); ein Lied als S. herausbringen, veröffentlichen.————————
Universal-Lexikon. 2012.